MENÜ MENÜ  

Archiv Natur- und Landeskunde Mecklenburg-Vorpommern

e-ISSN: 2941-1467 (open access)
p-ISSN: 2567-6725 (bis 2022)

Schriftleitung: Dr. Thomas Hübener, Universität Rostock, Institut für Biowissenschaften
Archiv Natur- und Landeskunde Mecklenburg-Vorpommern

Die Käferfauna (Coleoptera) des Greifensolls bei Greifswald in Vorpommern

Leopold Wendlandt,Tobias Mainda

Archiv Natur- und Landeskunde Mecklenburg-Vorpommern 59 (2023)
https://doi.org/10.30819/anlk.59.03     pp: 29-48     2023-11-14
Die Käferfauna (Coleoptera) des Greifensolls bei Greifswald in Vorpommern

aquatic Coleoptera, staphylinids, faunistics, biodiversity, agricultural effects, rove beetles Cite: APA    BibTeX

Wendlandt, L., & Mainda, T. (2023). Die Käferfauna (Coleoptera) des Greifensolls bei Greifswald in Vorpommern. Archiv Natur- und Landeskunde Mecklenburg-Vorpommern, 59 , 29-48. doi:10.30819/anlk.59.03
@article{Wendlandt_2023,
doi = {10.30819/anlk.59.03},
url = {https://doi.org/10.30819/anlk.59.03},
year = 2023,
publisher = {Logos Verlag Berlin},
volume = {59},
pages = {29-48},
author = {Leopold Wendlandt,Tobias Mainda},
title = {Die Käferfauna (Coleoptera) des Greifensolls bei Greifswald in Vorpommern},
journal = {Archiv Natur- und Landeskunde Mecklenburg-Vorpommern}
}

Abstract
Von 2019 bis 2022 wurde die Käferfauna eines Kleingewässers am südlichen Stadtrand von Greifswald in Vorpommern (54°03’48.3”N 13°22’41.4”E) untersucht. Dieses Kleingewässer wird erstmals als Greifensoll benannt und beschrieben. Das Greifensoll ist hydrologisch durch jahreszeitliche Wasserstandsschwankungen mit unregelmäßigem Trockenfallen im Sommer gekennzeichnet. Die Vegetation des Gewässers wird von großen Beständen des Breitblättrigen Rohrkolbens (Typha latifolia L.) und der Wasser-Sumpfkresse (Rorippa amphibia (L.) Besser) dominiert. Die am häufigsten angewandten Untersuchungsmethoden waren das Aufsammeln per Hand und der Fang aquatischer Käfer mit Küchensieb und Wasserkescher. Insgesamt wurden 204 Arten nachgewiesen, darunter 82 Arten aquatischer Käfer aus neun Familien und 101 Arten terrestrischer Käfer aus zwölf Familien, inklusive 21 Arten der Steninae (Staphylinidae). Bemerkenswert sind die Nachweise der gefährdeten Schwimmkäfer-Arten Agabus labiatus (Brahm, 1790), Graptodytes bilineatus (Sturm, 1835), Hydroporus fuscipennis Schaum, 1868 und Rhantus bistriatus (Bergsträsser, 1778), des Hakenkäfers Dryops griseus (Erichson, 1847) sowie der Kurzflügelkäfer Stenus melanarius Stephens, 1833 und S. sylvester Erichson, 1839. Der Schimmelkäfer Telmatophilus sparganii (Ahrens, 1812) wird das zweite Mal überhaupt für Mecklenburg-Vorpommern gemeldet und der Triebstecher Temnocerus coeruleus (Fabricius, 1798) das erste Mal nach 2000. Das Greifensoll repräsentiert mit seiner hohen Artenvielfalt ein regional bedeutsames Habitat in einer intensiv genutzten Agrarlandschaft.