Untersuchungen gesunder Probanden mit diesem Verfahren zeigten innerhalb weniger Sekunden Delay-Effekte für räumliche sowie objektbasierte Information, wobei die Verlustrate unabhängig von der Art und Güte der vorausgehenden Enkodierungprozesse war. Systematische Alterseffekte ließen sich dabei weder für die Genauigkeit der Enkodierung noch für den Delay-Effekt nachweisen. Eine Untersuchung von hirngeschädigten Patienten erbrachte materialspezifische Einbußen der Enkodierung und Aufrechterhaltung von Rauminformation in einer Patientengruppe mit posterior-parietalen Schädigungen sowie in Einzelfällen entsprechende materialspezifische Einbußen für Objektinformation in einer Patientengruppe mit temporalen Schädigungen. In einer kleineren Untersuchungsgruppe deutete sich an, dass frontale Schädigungen weniger kritisch als posteriore für die Aufrechterhaltung von visueller Information im Arbeitsgedächtnis sind.
Die Ergebnisse stützen das Arbeitsgedächtnis-Modell von Baddeley und Logie (1995), das von einer Trennung objektbasierter und räumlicher Arbeitsgedächtnisprozesse ausgeht sowie die anatomische Zuordnung parietaler bzw. temporaler Areale zu diesen Teilsystemen durch Jonides und Smith (1997).
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