Diese Erkenntnis ist eine in der Biologie und Psychologie mittlerweile unumstößliche Gewissheit und die Vorteile dieses Automatismus lassen sich auf zwei grundlegende Aspekte reduzieren: Ökonomie und Selbstschutz. Die Schlussfolgerung aus dieser Kategorisierungstendenz unseres Geistes ist, dass sich dieses Prinzip auch auf unsere Sprache übertragen lässt, so man der Grundannahme folgt, dass Sprache unsere Perzeption der Wirklichkeit widerspiegelt.
Die vorliegende Arbeit erweitert den allgemeinen Forschungsstand dahingehend, dass sie einen umfassenden historischen Überblick über die unterschiedlichen Modelle zur Erfassung von Exemplarität bzw. Typikalität in semantischen Kategorien bietet und diese vergleichend gegenüberstellt. Zugleich soll der aktuelle Forschungsstand zum Thema Prototypentheorie erfasst und abgebildet und seine momentanen Zielsetzungen und Erkenntnisse kritisch hinterfragt werden.
Zweitens liegt der Kerninhalt in einer empirischen Datenerhebung, die sowohl mittels Online-Fragebögen als auch durch direkte Befragung innerhalb einer Reaktionszeitmessung erfolgt. Zielsetzung ist dabei, bislang als komplizierte Peripherie erachtete und empirisch vernachlässigte Wortarten - Abstrakta aus den Bereichen Emotion und Verbrechen - zu analysieren, um so die Transferenz und Generalisierbarkeit der klassischen (konkreten) Prototypen-Stimuli (Möbel, Früchte, Tiere, etc.) in einer Weise zu überprüfen, wie dies bislang nicht in der aktuellen Literatur vorliegt.
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