Vertikale Supply Chain Segmentierung. Ein quantitativer Gestaltungsansatz für die kundengruppenorientierte Festlegung des prognosebasierten und kundenauftragsbasierten Supply Chain Bereichs
Advances in Information Systems and Management Science, Bd. 58
Sebastian Terlunen
ISBN 978-3-8325-4384-6
352 pages, year of publication: 2018
price: 45.00 €
Vor dem Hintergrund gesättigter Absatzmärkte sowie abnehmender Kundenloyalität ist eine kundenindividuelle Logistikleistung, bspw. in Form einer auf die Kundenwünsche abgestimmten Lieferzeit, für Endscheidungsträger heutiger Supply Chains ein zunehmend wichtiges Alleinstellungsmerkmal. Die vertikale Segmentierung einer Supply Chain für unterschiedliche Kundengruppen erweist sich in diesem Umfeld als wichtiger Stellhebel für eine gerechtfertigte Balance zwischen den logistischen Anforderungen der Kunden und den ökonomischen Zielen der Entscheidungsträger.
Trotz der nachhaltigen Auswirkungen auf die Supply Chain Kosten und den Erfüllungsgrad der logistischen Kundenanforderungen ist sowohl in der Praxis als auch in der Forschung bisher kein quantitatives Verfahren für eine kundengruppenorientierte vertikale Supply Chain Segmentierung bekannt. Daher entwickelte Sebastian Terlunen im Rahmen seiner Promotion einen modellbasierten und quantitativen Gestaltungsansatz für die systematische Erstellung und Bewertung einer vertikalen Supply Chain Segmentierung für unterschiedliche Kundengruppen. Der Gestaltungsansatz verwendet und adaptiert verschiedene Methoden der Geschäftsprozessmodellierung, der Clusteranalyse, der Supply Chain Planung sowie der Simulation. Für die Simulation des Materialflusses wurde ein umfangreich weiterentwickelter diskret-ratenbasierter Simulationsansatz implementiert. Der Nutzen des Gestaltungsansatzes konnte anhand mehrerer unternehmensbezogener Fallstudien aus unterschiedlichen Branchen dargestellt und damit dessen Generalisierbarkeit unterstrichen werden.
Sebastian Terlunen, Jahrgang 1980, studierte Wirtschaftsinformatik an der Technischen Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig und an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Im Anschluss war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am European Research Center for Information Systems (ERCIS) tätig. Im November 2016 erfolgte die Promotion zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften. Seit 2016 ist er als Postdoc am ERCIS tätig.