Ein Ansatzpunkt kann in diesem Zusammenhang Basel II bieten. Der zweite Basler Akkord zielt vornehmlich darauf ab, die aufsichtlichen Kapitalanforderungen stärker am ökonomischen Risiko der Banken zu orientieren. So können die Banken bspw. mit dem IRB-Ansatz Buchkredite individuell mit einem eigenen Ratingsystem bewerten. Vor allem der Anreiz, Kreditrisiken zur Reduzierung des aufsichtlichen Eigenkapitals zu optimistisch einzustufen, macht es aber fraglich, ob interne Ratingergebnisse der Banken eine vergleichbare Informationsfunktion wie externe Ratings auf den Kapitalmärkten einnehmen können.
Auf der Basis dieser Problematik wird mit einem Ratingverbund ein Lösungsansatz zum Einsatz von Kreditderivaten aufgezeigt, bei denen Buchkredite als Basisinstrument fungieren. Ein Ratingverbund beschreibt dabei einen Zweckverbund von rechtlich selbständigen Kreditinstituten, der die Kreditderivat-Nutzung für die Mitgliedsinstitute auf der Informationsbasis interner Ratings optimieren möchte. Im Kern ist ein Informations-, Überwachungs- und Anreizsystem zu schaffen, welches die Verbundmitglieder auf der einen Seite veranlasst, Kreditrisiken objektiv zu bewerten und auf der anderen Seite das Vertrauen in diese Ratingergebnisse in einer solchen Organisation stärkt.
Mittels einer Expertenbefragung wird am Beispiel des DSGV-Ratings analysiert, inwieweit die Voraussetzungen für einen Ratingverbund in der Sparkassen-Finanzgruppe gegeben sind. Zusätzlich werden die Ergebnisse der Befragung genutzt, um eine Prognose abzuleiten, ob ein Ratingverbund in der Sparkassenorganisation denkbar ist und inwieweit eine solche Organisation auch bei anderen Banken möglicherweise eine Anwendung findet.
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