Studien zum Physik- und Chemielernen, Band 43
Die Ergebnisse der Videoanalyse legen die Interpretation nahe, dass der einführende Schülervortrag langfristig die Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler fördert, ihr Wissen in eigenen Worten zusammenzufassen und für die Lösung eines gestellten Problems zu nutzen. Zudem konnte gezeigt werden, dass dieses häusliche Lernmodell der skriptgeleiteten Eltern-Kind-Interaktion bei Chemiehausaufgaben eine Förderung von Autonomie- und Kompetenzerleben (nach Deci & Ryan) der Schülerinnen und Schüler auf Basis eines fachlich anspruchsvollen Austauschs möglich macht. Außerdem belegen die Daten des Hausaufgabenfragebogens eine positive Wirkung der elterlichen Involviertheit auf das Fachinteresse der Schülerinnen und Schüler.
Der Vergleich zu traditionell intervenierten Schülerinnen und Schülern (Einzelarbeit) zeigt bei den Ergebnissen der Hausaufgabenbewertung ein differenzierteres Bild. Hier wird deutlich, dass die skriptgeleitete Hausaufgabenbearbeitung besonders dann eine Leistungsförderung für leistungsschwache Schülerinnen und Schüler beinhaltet, wenn es sich um die Bearbeitung experimenteller Chemiehausaufgaben handelt, wohingegen nicht-experimentelle Hausaufgaben von leistungsschwachen Schülerinnen und Schülern besser nach dem traditionellen Muster der Einzelarbeit gelöst werden. Insgesamt hat sich dieses häusliche Lernmodell der skriptgeleiteten Eltern-Kind-Interaktion als eine anspruchsvolle Optimierung des Hausaufgaben-Designs im Fach Chemie erwiesen.
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