Der nordafrikanische Agrarsektor im Spannungsfeld einer euro-mediterranen Freihandelszone - Wohlfahrtsökonomische Auswirkungen einer Liberalisierung des Agrarhandels zwischen der Europäischen Union und den Maghrebstaaten Marokko und Tunesien
Robert M'barek
ISBN 978-3-8325-0021-4
300 pages, year of publication: 2002
price: 40.50 €
Der nordafrikanische Agrarsektor im Spannungsfeld einer euro-mediterranen Freandelszone
Wohlfahrtsökonomische Auswirkungen einer Liberalisierung des Agrarhandels zwischen der Europäischen Union und den Maghrebstaaten Marokko und Tunesien
Die regionale Integration der südlichen Mittelmeeranrainer (MDL) in die Wirtschaftszone der EU wird durch die euro-mediterrane Partnerschaft und die geplante Freihandelszone im Jahre 2010 weiter forciert. Die im Bereich der gewerblichen Wirtschaft zu erwartenden nachteiligen Auswirkungen auf die MDL, könnten durch Zugeständnisse der EU hinsichtlich der Ausweitung des präferentiellen Marktzugangs für Agrarprodukte aus den MDL gemildert werden. Da sich eine derartige Politik aufgrund der starken Interessensverbände in der EU nur bedingt durchsetzen lässt, sind weitere Optionen für die Ausrichtung der Agrarpolitik auf ihre Auswirkungen zu bewerten.
In der vorliegenden Arbeit wird zunächst auf die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der beiden Maghrebländer eingegangen, mit Schwerpunkt auf den euro-mediterranen Beziehungen. Aus dem historischen Kontext heraus wird versucht, die Auswirkungen einer Liberalisierung mit einem Agrarsektormodell (interregionales Handelsmodell) erkennbar zu machen. Dabei wird deutlich, dass bei einer reziproken Liberalisierung des Agrarhandels hohe Wohlfahrtsverluste für die tunesischen und marokkanischen Produzenten von Grundnahrungsmitteln zu erwarten sind. Die Gewinne der Produzenten mediterraner Kulturen können die Verluste nur bedingt kompensieren.
Eine schnell stattfindende reziproke Liberalisierung des Agrarhandels wird als nicht geeignet bewertet, stabile sozioökonomische Verhältnisse im ländlichen Raum des Maghreb zu schaffen und die Ziele der euro-mediterranen Partnerschaft zu unterstützen.