Herr Danler, woran arbeiten Sie zur Zeit?
Zur Zeit arbeite ich an einem größeren interdisziplinären Projekt zu "Orte, Nicht-Orte und Ortlosigkeit" – sprach- und literaturwissenschaftlich, naturwissenschaftlich, kunsthistorisch und architektonisch, philosophisch und theologisch – ein Gemeinschaftsprojekt natürlich! Hoch spannend!
Was ist für Sie die wichtigste Entdeckung?
Es gibt sehr viele sehr wichtige, die schon länger zurückliegen - von der Kugelförmigkeit der Erde bis zur Entdeckung des Penicillins – ich bin fasziniert von den Entdeckungen der Quantenphysik, die uns ein völlig neues Bild der Wirklichkeit vermittelt ... es bleibt vom althergebrachten Weltbild tatsächlich kein Stein auf dem anderen.
Was lernen Sie gerade, das Sie noch nicht so gut können?
Althebräisch und Bügeln.
Welche Eigenschaften muss ein:e erfolgreiche:r Forscher:in haben?
Er/sie muss neugierig und offen sein, quer denken können, sich "Zeit für Muße" schenken, denn nur in der Muße (oder beim Joggen :- ) entstehen neue Ideen, er/sie muss ausdauernd sein und darf auch nicht wehleidig sein ... Geduld ist auch nicht schlecht ... und er/sie muss sowohl allein als auch in der Gruppe arbeiten können.
Wenn Sie nicht Wissenschaftler wären, was wären Sie dann?
Alles möglich – vom Astronauten bis zum Zuckerbäcker
Was würden Sie ihrem Ich heute zu Beginn des Studiums raten?
Sich Zeit geben, umschauen, ausprobieren und Geduld mit sich selbst zu haben .... und vor allem das machen, wofür man wirklich brennt.
Welche drei Bücher haben Sie beeinflusst?
Die Bibel
Martin Buber: Ich und Du
Anton Zeilinger: Einsteins Spuk
Ist Bücherschreiben noch zeitgemäß?
Ein Buch zwingt einen, sich intensiv mit einem Thema, das einem am Herzen liegt, auseinanderzusetzen - und dann auch Verbindliches dazu zu sagen. In einer Zeit, in der alles unverbindlicher und flüchtiger wird, ist es geradezu heilsam, etwas Analoges, Verbindliches, Ästhetisches auf die Welt zu bringen ... Ein optisch schönes Buch, das sich gut in den Händen hält, macht in ästhetischem Sinn auch Freude und man schenkt Freude, wenn man so ein Buch verschenkt ... großes Plädoyer für das Buch!!!!
Braucht die Wissenschaft noch Verlage?
Absolut! Siehe vorhergehende Antwort! Außerdem hat ein Verlag auch die Verpflichtung und Verantwortung, auf Qualität zu achten!