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Berichte aus dem DFG-Graduiertenkolleg Lebensstile, Soziale Differenzen, Gesundheitsförderung
ISSN: 1611-1834

Herausgeber:
Prof. Dr. Michael Diehl
Prof. Dr. Wolfgang Schlicht
Prof. Dr. Hartwig Schulz-Key

DFG-Graduiertenkolleg
Eberhard Karls Universität Tübingen
Wilhelmstr. 133
D-72074 Tübingen

Gesundheit für Alle - dieser (berechtigte) politisch pragmatische Appell der Weltgesundheitsorganisation an die Verantwortlichen in Gesellschaft und Politik erweist sich in der Wirklichkeit als idealistische Position, als ferne Utopie. Menschen unterscheiden sich zum Teil beträchtlich in ihren Chancen, ein gesundes Leben zu leben, Ziele zu verfolgen, die sie als erstrebenswert erachten und die ihren Bedürfnissen und Neigungen entsprechen. Gesundheit ist ungleich verteilt. Das von der DFG und vom Land Baden-Württemberg geförderte und an der Universität Tübingen eingerichtete Graduiertenkolleg Lebensstile, soziale Differenzen und Gesundheitsförderung nimmt die Ungleichheit zum Ausgangspunkt. Es ist gesundheitswissenschaftlich fundiert, überdisziplinär organisiert und grundlagenorientiert als auch anwendungsbezogen. Thematisch lassen sich die Arbeiten, die im Verlaufe der Kollegtätigkeit entstanden sind, auf ein übergeordnetes Forschungsproblem und eine indizierte, aber nicht einfach identifizierbare Personengruppe konzentrieren. Die Frage lautet, wie es um die Änderung gesundheitsrelevanten Verhaltens bei Personengruppen steht, die aufgrund soziökonomischer oder personaler Bedingungen ein erhöhtes gesundheitliches Risiko bereits aufweisen oder dieses zukünftig erwarten lassen, und welche Maßnahmen sich als wirksam erweisen, die vorhandenen oder antizipierbaren Risiken abzuwenden. Unterschiede in der Gesundheit lassen sich nach heutigen Schätzungen etwa zur Hälfte auf Verhaltensunterschiede zurückführen. Diese wiederum sind maßgeblich von sozio-strukturellen Differenzen beeinflusst. Morbidität und Mortalität folgen nahezu einem linearen sozialen Gradienten. Sie sind innerhalb und zwischen Gesellschaften unterschiedlich verteilt. Wir freuen uns, dass in den zurückliegenden Jahren des Kollegs mehr als ein Dutzend Promotionen zu der oben genannten Fragestellung entstanden sind. Diese werden in der vorliegenden Reihe der wissenschaftlichen Öffentlichkeit präsentiert. Die Forschungsarbeiten sind drei thematischen Gruppen zuzuordnen: Lebensstile als Risiko oder Chance der Gesundheit, primäre Prävention bei Kindern und Jugendlichen, sowie Risi-ken und Risikominderung in Entwicklungsländern. Die überdisziplinäre Organisation und die grundlagenwissenschaftliche, als auch die technologische Orientierung des Kollegs spiegeln sich in den Themen der Monographien der Reihe. Hier finden sich Arbeiten von Doktoranden der Medizin, der Parasitologie, der Psychologie, der Soziologie und der Sportwissenschaft.

Bände

Bd. 1: Wiebke Göhner
Prävention von Schmerzchronifizierung. Adherence in der Physiotherapie
Bd. 2: Andreas Hoffmann
Jugendliche Freizeitstile - dynamisch, integrativ und frei wählbar? - Explorative Einzelfallstudien zu Funktionen und intraindividuellen Verläufen von Freizeitstilen Jugendlicher vor dem Hintergrund der Lebensstilforschung
Bd. 3: Ulrike Späth
Adoleszente Mädchen und Vereinssport. Anregungspotential für die (Geschlechts-)Identitätsgestaltung
Bd. 4: Katja Hoffmann
ADHD-Risikokinder: Entwicklung und Evaluation eines Präventionsprogramms
Bd. 5: Ulrike Kerber
Biopsychosoziale Veränderungen bei Vorschulkindern mit aufmerksamkeitsauffälligen und hyperaktiv-impulsiven Verhaltensweisen. Spezifikation eines biopsychosozialen Modells
Bd. 6: Matthias Zick-Varul
Geld und Gesundheit. Konsum als Transformation von Geld in Moral
Bd. 7: Andrea B. Horn
Depressionsprävention durch Förderung der Emotionsregulation: Expressives Schreiben für Jugendliche