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Mitteilungen der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte

ISSN: 0178-7896

Mitteilungen der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte

Frauendarstellungen der jüngeren Altsteinzeit – Forschungsgeschichte und Interpretationen

Sibylle Wolf

Mitteilungen der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte 44 (2023)
https://doi.org/10.30819/mbgaeu.44.8     pp: 101-115     2024-07-29
Frauendarstellungen der jüngeren Altsteinzeit – Forschungsgeschichte und Interpretationen

Stichworte/keywords: Jüngere Altsteinzeit, Eurasien, Frauenfigurinen, Forschungsgeschichte, Deutungen

Cite: APA    BibTeX

Wolf, S. (2023). Frauendarstellungen der jüngeren Altsteinzeit – Forschungsgeschichte und Interpretationen. Mitteilungen der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, 44 , 101-115. doi:10.30819/mbgaeu.44.8
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Abstract
In der jüngeren Altsteinzeit zwischen 42 000 und 11 700 Jahren vor heute fertigten eiszeitliche Menschen in Eurasien weibliche Figurinen. Die weiblichen Darstellungen wurden aus verschiedenen Werkstoffen wie Mammutelfenbein, Sand- oder Kalkstein, Ton, Speckstein, Kreide und Gagat geschnitzt. Die Nutzung von Elfenbein für das Schnitzen von Frauenfiguren war besonders häufig. Die Mehrzahl der Figurinen ist zumeist füllig und nahezu unbekleidet dargestellt. Ihre Körperhaltung ist introvertiert, mit nach unten geneigtem Kopf und eng an den Körper angelegten Armen. Solche Frauenfigurinen waren Teil des Alltags unserer eiszeitlichen Vorfahren. Die Forschungsgeschichte dieser Frauenfiguren wird hier dargestellt und es wird auf die Bezeichnung „Venus“ für solche Figuren eingegangen. Die erste bekannte altsteinzeitliche weibliche Figurine, das 1863 ausgegrabene „idole impudique“, wurde noch nicht als solche bezeichnet. Die Bezeichnung „Venus“ besitzt aus heutiger Sicht rassistische Konnotationen und setzte sich Ende des 19. Jahrhunderts durch. Die Frauendarstellungen sind seit ihrer Auffindung Projektionsfläche für zahlreiche Deutungen. Die Interpretationen reichen von Fruchtbarkeitssymbol über Selbstportrait oder Sexsymbol bis zu Ahnendarstellungen. Mit der Entdeckung des Fundplatzes Amiens-Renancourt 1 (F) 2014 oder der Publikation einer weiteren Frauenfigurine aus dem russischen Fundplatz Khotylevo 2 im Jahr 2018 zeigt sich, dass weiterhin mit der Auffindung von altsteinzeitlichen Figurinen gerechnet werden kann.
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