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Auslieferung im Auftrag der Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg e.V.:

Cottbus und Landkeis Spree-Neiße, Reihe: Führer zur Geologie von Berlin und Brandenburg (10), Bd.

Johannes H. Schroeder, Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg e.V. (Hrsg.)

ISBN 978-3-928651-15-8
267 Seiten, Erscheinungsjahr: 2011
Preis: 15.00 €
Das Exkursionsgebiet ist geprägt durch den Braunkohlentagebau. Die Braunkohle hat als heimische Energieressource große wirtschaftliche Bedeutung, die mit der jüngst beschlossenen Abkehr von der Atomenergie ja noch wesentlich stieg, anderseits ihre eigene klimatische Problematik: Beide sind aber nicht Themen eines geologischen Exkursionsführers. Aus geowissenschaftlicher Sicht sind die Tagebaue in mancher Beziehung schlicht ein Paradies! Wo sonst kann man Quartär und Tertiär, d.h. die letzten ca. 25 Millionen Jahre der Erdgeschichte, in ihrer Schichtenfolge im Laufe der Jahre scheibchenweise erfassen und dabei Ablagerungen sowie Strukturen lückenlos dreidimensional sehen und erforschen. Leider gilt dabei die zeitliche Begrenzung: Der Abbau muss unerbittlich fortschreiten und überfährt = vernichtet die Aufschlüsse. Entsprechendes gilt für Ur-, Früh- sowie spätere Siedlungsgeschichte: Flächendeckend werden Befunde erfasst und dokumentiert - doch bald schon sind diese herrlichen Ergebnisse nur noch in Publikationen, Archiven und Museen erhalten. Vieles ist also im Gelände nicht mehr zu sehen, und kein Exkursionsführer kann dorthin führen. Deshalb wird in mehreren Einführungskapiteln über tieferen Untergrund, Schichtenfolgen, Böden, Wasser und Bergbaugeschichte bis zu Geotopen der Rahmen abgesteckt, in den der Geo-Entdecker dieser Region seine Beobachtungen und Erkenntnisse an den Exkursionszielen einordnen kann. Ein weiteres dominierendes Element ist die Prägung der Landschaft durch die Eiszeiten. Diese wirkten in die Tiefe durch Erosions-Rinnen, die z.T. tief hinein in die tertiären Ablagerungen geschnitten wurden und somit häufig die heutigen Braunkohlenfelder begrenzen. Aufwärts wurden mehrere Folgen der typischen eiszeitlichen Formen (Endmoränen/Eisrandlagen, Grundmoränen, Sander und Urstromtäler) mit dem jeweiligen Material vom Geschiebemergel bis zu Fluss- oder Seeablagerungen, vom Findlingsblock über Kiese und Sande zu Tonen aufgestapelt. Die Schichten sind wichtig für den Grundwasserhaushalt, das Material für Bauzwecke. Speziell die groben Blöcke, genannt Findlinge, die das Inlandeis aus dem skandinavischen und jetzigem Ostseeraum hierher brachte, wurden/werden vom Anfang der Besiedelung bis heute genutzt, vom Straßenpflaster bis hin zur Kirchenfassade. Der Exkursionsteil des Führers beginnt in der Innenstadt von Cottbus mit ihren Naturwerksteinen, führt in den Spreeauenpark zu dem Tertiärwald und der Findlingsallee, die bereits zur Bundesgartenschau 1995 angelegt wurden. Weiter geht es zu den Tagebauen in unmittelbarer Nähe von Cottbus und dann zu dem Jungmoränengebiet um Guben im Nordosten. Es folgen Darstellung von Zielen im Baruther Urstromtal zwischen Cottbus und Forst, des Weiteren im Südosten des Kreises im Geopark Muskauer Faltenbogen, der sich ja nach Polen und Sachsen fortsetzt. Weiter geht es entlang der Eisrandlagen der Warthe-Eiszeit zwischen Forst und Spremberg, dann im Südwesten zum Tagebau Welzow-Süd und zu dessen nordöstlichen Umgebung. In jedem Bereich sind mehrere einzelne Ziele dargestellt: Man kann sich jeweils eines oder mehrere für einen Besuch auswählen. Der Exkursionsführer gibt die jahrzehntelangen Erfahrungen zahlreicher Geowissenschaftler der Region wieder, insbesondere von Mitarbeitern der Vattenfall Europe Mining AG und des Landesamts für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg, aber auch von Mitgliedern des Naturwissenschaftlichen Vereins der Niederlausitz e.V., des Fördervereins Kulturlandschaft Niederlausitz e.V. und dessen Arbeitskreis „Zeugen der Eiszeit in der Lausitz“. Dank der Hilfe einiger Vertreter benachbarter Disziplinen gelang der Blick über die Fachgrenzen hinaus. Die 26 Autoren möchten diese Region in ihrer geologischen Vielfalt mit einigen verwandten Aspekten vorstellen und so die Besucher zu eigenem Entdecken anregen!ese Region in ihrer geologischen Vielfalt mit einigen verwandten Aspekten vor und regen ihn zu eigenem Entdecken an. (Name* = Autor)


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