Beantwortet, gerechtfertigt und begründet wird dieses facettenreiche Spektrum an Veränderungen und Rückbesinnungen schnell mit einem Wort: Globalisierung. Sie ist an allem Schuld, sie ist die Lösung für alles, sie ist nicht aufzuhalten, keiner hat sie gewollt, keiner kann ohne sie. Die unterschiedlichen Verwendungen des Globalisierungsbegriffs sind Legion - so ist unklar, was sich nun wirklich hinter diesem Wort verbirgt, eine Tatsache, die weder zu seiner Handhabbarkeit noch Aussagenklarheit beiträgt.
Dabei sind sowohl in der internationalen wissenschaftlichen Literatur als auch in den Medien Wort und Debatte allgegenwärtig. Ohne genaue Definition, schemenhaft, sich in alle Richtungen wendend, für jedes Problem sowie für jede Lösung (ein-)stehend, Angst einflößend, Hoffnung schürend, Vertrauen weckend - Globalisierung ist ein Mythos. Aus ihrer Unfaßbarkeit erschließt sich das Phänomen, weder positiv noch negativ noch neutral zu sein. Trotzdem wird in ihrem Zusammenhang sowohl vom neuen Imperialismus, als auch von Verwestlichung der Welt aber auch von einer Rekolonialisierung gesprochen.
Auf die unterschiedlichen Darstellungen von Globalisierung aufmerksam geworden, soll diese Arbeit als Versuch gesehen werden, einem Überblick aus wissenschaftlicher Literatur ein Resumé aus einer Auswahl deutscher Zeitschriften gegenüberzustellen, um im Ergebnis sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten eben dieser unterschiedlichen Publikationen präsentieren zu können und daraus schließlich einen Gesamtüberblick über die Vieldeutigkeit des Phänomens "Globalisierung" zu erhalten.
Ein Anspruch, der gleichzeitig Kriterium für die Darstellung wie für die Methodenauswahl der Zeitungsanalyse sein soll. So liegt das Bestreben darin, eine übersichtliche Darstellungsweise zu wählen, die Systematik der Zeitungsanalyse stark zu strukturieren: die ausgewählten Zeitungsartikel wurden jeweils nach Zeitungen und Erscheinungsdatum geordnet, zunächst einzeln zusammengefaßt um dann als "Jahresresumé" in den entsprechenden Kapiteln einen Überblick über das gesamte Jahr zu bieten.
Diese Vorgehensweise (ein im wesentlichen qualitativ-hermeneutisch inhaltsanalytisches Verfahren, von einfacheren statistischen Methoden unterstützt) bietet den Vorteil, daß jeweils ein Vergleich von Jahr zu Jahr und/oder von Zeitung zu Zeitung erstellt werden kann. Auch können Kriterien wie Anzahl, Erscheinungsrubrik, Länge und Qualität der Artikel, sowie die Einstellung des/der Autors(en)/Zeitung(en) zur Globalisierung verglichen werden. Stets stellt sich die Frage, ob es einheitliche Tendenzen, Entwicklungen, Widersprüche, Abneigungen oder Zustimmungen gibt - und im Hinblick auf den zusammenführenden Punkt (Kapitel 12), ob und in wie weit sich das in (den ausgewählten) Zeitungen dargestellte, von dem in der wissenschaftlichen Literatur vornehmlich herrschenden Meinungsbild unterscheidet.
Das wissenschaftliche Globalisierungsbild setzt sich dabei in erster Linie aus Aussagen renommierter Wissenschaftler zusammen, die dabei durchaus nicht immer (nur) eine Meinungsrichtung vertreten, aber konsequent unterschiedliche Globalisierungsaspekte diskutieren.
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