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Risk Perception and Diversification Behavior in Investment Decisions

Niklas Siebenmorgen

ISBN 978-3-89722-610-4
178 pages, year of publication: 2001
price: 40.50 €
Die Dissertation besteht aus einem einleitenden Kapitel, 3 Aufsätzen und einer Zusammenfassung. Sie ist englischsprachig verfasst und trägt den Titel "Risk Perception and Diversification Behavior in Investment Decisions".

Das erste Papier (Kapitel 2), welches gemeinsam mit Elke U. Weber und Martin Weber entstanden ist, beschreibt ein in den USA und Deutschland durchgeführtes Experiment unter Studenten zur Risikowahrnehmung und zum Auswahlprozess von Wertpapieren. Darin finden wir einerseits starke Framing-Effekte, die durch unterschiedliche Informationen (Art der Darstellung von historischen Renditen und Kenntnis über den Namen der Wertpapiere) getrieben sind. Andererseits lassen sich wertpapierspezifische Effekte wie das Unterschätzen von Diversifikationseffekten, von Anleiherisiken und von Risiken heimischer Anlagen identifizieren. Schließlich zeigen wir, dass das "traditionelle" Risikomaß der Standardportfoliotheorie, die Standardabweichung, kein geeignetes Maß ist um den Stock-Picking-Prozess von Anlegern zu beschreiben. Vielmehr sind die von uns erfassten subjektiven Risikoeinschätzungen - neben den Ertragserwartungen - gute erklärende Variablen des Wertpapierauswahlprozesses.

Das zweite Papier (Kapitel 3, zusammen mit Martin Weber) vertieft den Aspekt des Investmenthorizonts bei der Risikowahrnehmung. Schon in der oben beschriebenen Studie waren erste Daten zu diesem Thema erfasst worden, die aber unzureichend waren. Deshalb haben wir in einem neuen Experiment Daten zur Risikowahrnehmung und zu Investment-Entscheidungen für zwei verschiedene Investmenthorizonte (1 Jahr, 5 Jahre) erhoben. Wir finden in beiden Datensätzen, dass langfristige Risiken tendenziell unterschätzt werden. Neben anderen Framing-Effekten, für die wir wieder kontrollierten, finden wir auch einen Einfluss der Fristigkeit der dargestellten Renditen. Bei 5-Jahres-Renditen werden die Ertragschancen deutlich höher eingeschätzt als bei präsentierten 1-Jahres-Renditen. Spannend war natürlich wieder die Frage, wie diese Effekte auf das Investitionsverhalten durchschlagen. In der Tat finden wir für den längeren Horizont und auch für die präsentierten 5-Jahres-Renditen höhere Risikopositionen in den Portfolios. Weiterhin hat uns die Frage interessiert, was diese Verhaltensweisen treiben könnte. Wir dachten dabei an den Glauben an Mean Reversion und fragten deshalb zusätzlich bedingte Erwartungen (nach einem fiktiven Gewinn und nach einem fiktiven Verlust) ab. Interessanterweise sind wir mittels dieser Daten tatsächlich in der Lage, einen Zusammenhang zwischen dem Glauben an Mean Reversion und sowohl der reduzierten Wahrnehmung langfristiger Risiken als auch des erhöhten Risikos in langfristigen Portfolios nachzuweisen.

Im dritten Papier (Kapitel 4, zusammen mit Martin Weber) gehen wir der Frage des Diversifikationsverhaltens nach. Schon im ersten Papier fanden wir, dass Diversifikationseffekte unterschätzt werden. Wir gingen deshalb mit den zwei grundlegenden Hypothesen, dass (1) Anleger und auch Anlageberater Korrelationen bei der Risikowahrnehmung gänzlich außer Acht lassen, aber (2) eine Tendenz zur naiven Diversifikation zeigen, die wir durch eine einfache Zielgröße (Standardabweichung der Portfolioanteile) modellieren, an dieses Projekt heran. Nachdem wir in diesem Papier die Eigenschaft unseres neuen verhaltenswissenschaftlichen Portfoliomodells diskutiert haben, zeigen wir dass dieses Modell potentiell in der Lage ist, das in der Literatur bekannte "Asset Allocation Puzzle" zu erklären. Um unsere Annahmen zu bestätigen, haben wir zudem in Südwestdeutschland Anlageberater von Großbanken gebeten, sowohl deren Markterwartungen als auch deren Portfolioempfehlungen (für drei unterschiedlich risikoaverse Anleger) kundzutun. Es zeigt sich, dass unser Modell besser in der Lage ist, die erhoben Daten zu erklären als das Markowitz-Modell.

Keywords:
  • Behavioral Finance
  • Risk Perception
  • Diversification Behavior
  • Portfolio Decisions
  • Investment Horizon

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