Wenn wir Alltag als die immer schon gegebene Weise des In-der-Welt-Seins verstehen, stellt sich bildungs-, kulturtheoretisch und didaktisch die Frage, wie das Subjekt Zugang zu anderen Dimensionen von Selbst und Welt finden kann. Alltag ist schließlich gerade dadurch gekennzeichnet, Lernprozesse zu vermeiden und sich auf Bildungsprozesse nicht einzulassen. Mit der Philosophie der symbolischen Formen Cassirers können die Eigenarten anderer Modi des In-der-Welt-Seins (Kunst, Wissenschaft, Religion, ggf. Spiel) herausgearbeitet werden. Erst in diesen "symbolischen Formen" werden die Bildungsprozesse möglich, wie sie die transformatorische Bildungstheorie beschreibt.
Aus verschiedenen klassischen subjektphilosophischen Analysen (Kant, Hegel, Husserl) lässt sich die These ableiten, dass Bildungsprozesse nicht nur auf symbolische Formung angewiesen, sondern zudem auf der Ebene des Selbstbewusstseins zu verorten sind, d.h. nicht schon auf der Wahrnehmungs- oder Verstandesebene.
Eine Pädagogik, die sich der daraus erwachsenden Herausforderungen entledigt, indem sie auf eine immer schon vorauszusetzende Alltäglichkeit setzt, zieht daher die Diagnose von Banalisierung auf sich.
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