Denk ich an die Pflege in Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht. Die Adaption dieses bekannten Satzes trifft den Inhalt des Buches sehr genau. Die familiale Pflege in Deutschland ist ohne externe Dienstleister zunehmend nicht mehr leistbar. Um die Pflege der Angehörigen zu realisieren sind seit gut drei Jahrzehnten zunehmend Migrant*innen aus mittel- und südosteuropäischen Ländern im Privathaushalt unter prekären und illegalen Bedingungen tätig.
Die Politik findet keine Antwort auf die drängenden gesellschaftlichen Fragen und Versorgungslücken, sodass pflegende Angehörige einen Spagat zwischen der eigenen beruflichen Tätigkeit und der Betreuung der pflegebedürftigen Personen vollziehen. Mit Hilfe transnationaler Sorgearrangements wird das häusliche Pflegesetting aufrechterhalten.
In diesem Buch werden die Perspektiven von Angehörigen, Migrant*innen, examinierten Pflegefachkräften und Vermittlungsagenturen im Bezug auf den Einsatz der Migrant*innen im Haushalt analysiert. Es wird eine machtkritische, intersektionale Perspektive verfolgt, die die pflegebedürftige Person im Zentrum des Geschehens konstatiert und gleichzeitig intergenerationale und transnationale Abhängigkeitsverhältnisse offenlegt. Dieses Buch scheut nicht den Blick hinter die Kulissen, sondern analysiert die Risiken und Gefahren des 24 Stunden-Arrangements.
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