Auf dem Weg in die Berufstätigkeit standen Frauen aus dem Bürgertum lange Zeit vor allem pädagogische Berufe offen und da die meisten als Mädchen eine fundierte musikalische Ausbildung erhielten, lag Musikpädagogik nahe. Als Musik- und Gesangsinstitut, Musikakademie oder Gesangs- und Opernschule sind in Adressbüchern, Werbeanzeigen und weiteren Quellen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts private Musikschulen omnipräsent, denn eine breite Nachfrage an Musikunterricht war - bis zum Siegeszug von Grammophon und Radio - stets vorhanden. In dieser gesellschaftlichen Ausgangslage eröffneten auch zahlreiche Frauen ihre eigenen Musikschulen, die mit Unterrichtsangebot und Konzerten ein fester Bestandteil des Musiklebens in Städten wie Leipzig, Dresden, Erfurt oder Halle waren. Zudem leisteten viele dieser Institutionen wichtige Beiträge bei der Professionalisierung von Musikpädagogik um die Jahrhundertwende.
Dieses Buch trägt zur musikbezogenen Sozialgeschichte des Kaiserreichs neue gendersensible Einsichten bei: Neben berufs- und gesellschaftsgeschichtlichen Fragen zu den Musikschulleiterinnen und ihren Musikschulen steht auch die ökonomische Komponente von Musikkultur und Musikpädagogik im Fokus.
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