Geschichtsdidaktische Studien, Bd. 7
Dem Vergleichen wird in der Geschichtswissenschaft die Funktion einer historischen Methode zugesprochen, für den Geschichtsunterricht dient es als Methode zur Förderung historischer Kompetenzen. In den Geschichtslehrwerken der Sekundarstufe II taucht es in der Regel in Form von Aufgaben auf. Doch wie relevant sind Vergleichsaufgaben in Lehrwerken überhaupt und welche Fertigkeiten und Kompetenzen benötigen Lernende in der Sekundarstufe II zur (schriftlichen) Lösung einer historischen Vergleichsaufgabe?
Diesen Fragen wird mit Hilfe einer zweiteiligen Untersuchung auf der Grundlage einer umfangreichen Frequenzanalyse von Aufgaben in Geschichtslehrwerken der Sekundarstufe II in NRW sowie einer Korpusanalyse von Lernendentexten zu einer authentischen Vergleichsaufgabe aus einem Geschichtslehrwerk nachgegangen.
Die Arbeit verbindet den geschichtsdidaktischen Zugang mit dem linguistischen Ansatz der Funktionalen Pragmatik, um das Vergleichen als Handlungsmuster des Geschichtsunterrichts zu bestimmen und es im Hinblick auf seinen kommunikativen Zweck in Teilhandlungen aufzuschlüsseln. Der Zugang wird ergänzt durch den Bezug zur Schreibdidaktik, der gerade im Hinblick auf wissenschaftspropädeutisches Arbeiten in der Sekundarstufe II eine wichtige Rolle spielt.
Aus den Ergebnissen der Untersuchungen wird auf der Grundlage eines Indikatorenmodells ein praxisorientierter Weg zum Umgang mit Vergleichsaufgaben im Geschichtsunterricht vorgeschlagen.
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