Stuttgarter Beiträge zur Wissenschafts- und Technikgeschichte, Bd. 14
Inhalt: In der vorliegenden Abhandlung wird die Geschichte der schlesischen Hochschulen beschrieben und ihre wechselvolle Entwicklung im Kontext der politischen, nationalen und konfessionellen Geschichte Schlesiens untersucht. Dabei wird dargestellt, inwieweit die Zugehörigkeit des Landes zu unterschiedlichen Staaten - zur Habsburgermonarchie, zum Preußen des 18. bis 20. Jahrhunderts, zur NS-Herrschaft in Deutschland sowie zum polnischen Staat ab 1945 - Einfluss auf die Entwicklung der schlesischen Hochschulen genommen hat.
Außerdem wurden die gravierenden Konsequenzen der beiden von Deutschland verlorenen Weltkriege auf die Entwicklung der schlesischen Hochschulen gezeigt. Nach 1918 entwickelte sich dort der gegen die neuen slawischen Nachbarn gerichtete Nationalismus; das Jahr 1945 bedeutete den Verlust Schlesiens, die Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung und das Ende der gesamten deutschen Bildungsanstalten des Landes.
Das Jahr 1945 bedeutete für die Hochschulregion Schlesien auch das baldige Wiedererstarken, das polnischen Professoren zu verdanken ist, die selbst von ihren von der Sowjetunion annektierten ostpolnischen Hochschulen vertrieben wurden und es dennoch wagten, die Hochschulen in den zerstörten ehemals deutschen Städten aufzubauen, die nun zu Polen gehörten.
Auf die gesamte Entwicklung der schlesischen Hochschulen von den Anfängen in der habsburgischen Frühen Neuzeit bis zu ihrer Gegenwart im heutigen Polen wurde von deutschen Historikern selten eingegangen. Somit kann diese Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Geschichte der schlesischen Hochschulen leisten.
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