Inhalt: Vom Franquismus zur Postmoderne - dieser Zeitraum ist gekennzeichnet durch fundamentale Paradigmenwechsel, die alle Ebenen von Politik, Gesellschaft und Kultur in Spanien umfassen: Der friedvolle Übergang von der Diktatur zur Demokratie, der diskursive Wandel des Weiblichkeitskonzeptes sowie die Öffnung des literarischen Feldes. In der engen Vernetzung dieser gesellschaftlichen, diskursiven und literarischen Veränderungen erweist sich die spanische Transición als ergiebiges Feld für eine kulturwissenschaftliche Untersuchung der Wechselwirkung von diskursivem Wandel und Literaturproduktion.
Ausgangspunkt dieser Studie ist der Paradigmenwechsel im Weiblichkeitsdiskurs mit seinen Auswirkungen auf die Literatur. Die neue gesetzlich verankerte Freiheit stellt die Frauen in der spanischen Transición vor die Herausforderung, sich an den diskursiven Prägungen des Franquismus 'abzuarbeiten' und sich selbst neu zu konstituieren. In der Literatur problematisiert eine wachsende Zahl an Autorinnen ihr Frausein, die Lebensbedingungen von Frauen oder Weiblichkeit im Allgemeinen. Wie verändert sich das Schreiben über Weiblichkeit im Kontext dieser diskursiven und kulturellen Wandlungen? Wie wird im literarischen Text das Zusammenwirken von Feminismus, Postmoderne und gesellschaftlich-politischem Diskursfeld ausgelotet, jenen Diskursfeldern, die den Zeitraum vom Franquismus zur Postmoderne maßgeblich prägen?
In einer diachronen Perspektive vor, während und nach der Transición wird in exemplarischen Fallstudien anhand der jeweiligen literarischen Weiblichkeitskonstruktionen die Verflechtung von Literatur und kulturellem Kontext nachvollzogen und analysiert. Dabei steht nicht nur die inhaltliche Gestaltung von Weiblichkeit im Fokus des Interesses, sondern die Studie liefert wichtige Erkenntnisse zur kulturellen Dimension literarischer Schreibverfahren
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