Untersuchungsgegenstand sind nicht alle internationalen Regelungen. Vielmehr erfolgt im wesentlichen eine Beschränkung auf den Bereich des GPA 1994. Es handelt sich dabei um eines der vier selbständigen plurilateralen Abkommen der WTO, dessen Anwendungsbereich inzwischen ein Gesamtvolumen von schätzungsweise 700 Milliarden DM jährlich erfasst. Etliche Punkte sind hierbei diskussionswürdig. Neben der konkreten Interpretation einzelner Bestimmungen ist insbesondere die Frage nach seinem rechtlichen Verthältnis zum europäischen und deutschen Recht klärungsbedürftig. Bis dato ist generell umstritten, welche Wirkung dem WTO-Recht im europäischen und innerstaatlichen Recht zukommt. Es erfolgt daher eine eingehende Erörterung dieses Problems im Hinblick auf die Wirkung des plurilateralen Beschaffungsübereinkommens, und ein eigener Lösungsvorschlag wird unterbreitet.
Zu den besonders wichtigen Aspekten zählt überdies schließlich die Frage, wie die Anwendung des Vergaberechts kontrolliert wird. Nationale und regionale Präferenzen sowie der Druck bestimmter interessierter Kreise suchen die Vergabe öffentlicher Aufträge über staatliche Grenzen hinweg häufig zu verhindern. Die Liberalisierung des geregelten Vergabewesens benötigt daher Sicherstellung durch angemessene Kontrollmechanismen. Es gilt deswegen, die vorhandenen Kontrollmöglichkeiten auf allen Ebenen und ihre Verzahnung miteinander aufzuzeigen.
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