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Baku und Odessa. Arbeiterkultur an der sowjetischen Peripherie (1920-30)

Jörn Grünewald

ISBN 978-3-8325-0748-0
440 Seiten, Erscheinungsjahr: 2004
Preis: 40.50 €
Die Öffnung der Archive seit den 90er Jahren hat einen Zugang zur Geschichte von Arbeitern in der Sowjetunion ermöglicht, der über eine oft ideologisch beeinflusste Geschichte der Arbeiterbewegung und auch über eine reine Geschichte der Strukturen und Institutionen hinausgeht. In den Blick traten nun auch die Selbstbeschreibungen der historischen Akteure. Wie vielfältig Arbeiterkultur - Religion, Sprache und Lebensweise - war, zeigte sich insbesondere an der Peripherie des sowjetischen Vielvölkerreiches.

Die vorliegende, im Kontext des Zentrums für Vergleichende Geschichte Europas (Berlin) entstandene Dissertation untersucht in komparativer Perspektive die multiethnischen Städte Baku und Odessa. Unterstrichen wird somit die Bedeutung der unterschiedlichen lokalen Rahmenbedingungen. Indes wird auch eine Gemeinsamkeit beider Orte deutlich: Die offizielle Definition der Revolutionäre, wer als Arbeiter und was als proletarisch zu gelten habe, nahm auf das Selbstverständnis der Menschen keine Rücksicht. Die in den 20er Jahren angestrebte Umerziehung im Sinne der vorgeschriebenen Arbeiterkultur kam daher einer Kulturrevolution gleich. Gerade an der Peripherie trug sie Züge einer eurozentrischen Zivilisierungsmission.

Keywords:
  • Arbeiterkultur
  • Sowjetische Peripherie
  • Vergleich
  • Kulturrevolution
  • Post-Kolonialismus

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