Demgegenüber bricht die Symbolphilosophie Cassirers mit dieser die Anschauung favorisierenden philosophischen Tradition, indem sie sowohl der Absage an die Abstraktion als auch der Aufwertung der unmittelbaren Anschauung als Erkenntnisverfahren widerspricht. Der Autor weist auf, wie sich Cassirer bei aller geteilter Kritik am überkommenen Verstandesdenken der Grundaussage "Anschauungsverlust = Sinnverlust" entschieden entgegenstellt. Bei alledem arbeitet die Studie Goethes Beitrag zu den in Frage stehenden systematischen Problemen heraus und richtet ihr Augenmerk auf die Bemühungen der Lebensphilosophen, Goethe als "Kronzeugen" sowohl für das Propagieren der Anschauung als auch für die vehemente Verstandes- und Wissenschaftskritik zu erschließen. Dagegen dient Cassirers Bezugnahme auf Goethe dem Bekenntnis zu der für eine kulturelle Sinnstiftung als unerläßlich erachteten rationalen Wissenschaft.
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