Globalisierung und Finanzkrisen:
Lehren aus Mexiko und S"udkorea
Jose De Luna Martinez
ISBN 978-3-8325-0075-7
211 Seiten, Erscheinungsjahr: 2002
Preis: 40.50 €
In diesem Buch werden die Ursachen der Finanzkrisen in Mexiko (1994) und
Südkorea (1997) analysiert. Die Haupthypothese dieser Arbeit besagt, dass sowohl
die mexikanische als auch die koreanische Regierung die neuen Regeln im
internationalen Finanzsystem nicht kannten. Vor allem wussten sie nicht, dass
sie mit der Öffnung ihrer Finanzmärkte ihre Autonomie und Fähigkeit verloren
hatten, eine Wirtschaftspolitik durchzuführen, die sich von den Grundgesetzen
der marktwirtschaftlichen Ökonomie entfernte und den Interessen der Investoren
langfristig zuwiderläuft. Eine zweite Hypothese ist, dass Mexiko und Korea trotz
ihrer beeindruckenden wirtschaftlichen Erfolge nicht vollständig vorbereitet
waren, den möglichen Schocks zu widerstehen, die von den internationalen Märkten
ausgehen können. Es soll gezeigt werden, dass viele der ökonomischen und
institutionellen Bedingungen zur adäquaten Nutzung der Kapitalzuflüsse in beiden
Ländern fehlten. Bankenaufsicht und Bankenregulierung waren mangelhaft, das
Risikomanagement
bei den heimischen Finanzinstituten, den Unternehmen und der Regierung war
schwach. Die Informationen über die Finanzinstitute und Firmen waren nicht
zuverlässig. Schließlich soll auch gezeigt werden, dass die Ursachen der
Finanzkrisen in Mexiko und Korea auch auf Mängel im internationalen Finanzsystem
zurückzuführen sind. Internationale Investoren schätzten Risiken nicht
angemessen ein. Regulatoren und Analysten in New York und London und anderen
wichtigen internationalen Finanzzentren überwachten die Entwicklungen und
Probleme in Mexiko und Korea nicht ausreichend. Das führte dazu, dass die
Finanzmärkte anfällig für "Herdenverhalten" wurden - plötzliches Umschwenken der
Investorenmeinung und heftige Kapitalbewegungen, vor allem kurzfristige, in die
Schwellenländer hinein und wieder heraus.