In diesem Beitrag wird der Blick auf einen in der Forschung bislang weniger intensiv beleuchteten Bereich im Schnittfeld von Bildung und Flucht gerichtet: Den tertiären Bildungssektor. Anhand der Situation in Wien wird untersucht, welche Chancen und Herausforderungen Menschen mit Fluchterfahrung im Zugang zur akademischen Bildung und während des Studiums begegnen. Im Zentrum der Analyse stehen dabei nicht nur strukturelle Rahmenbedingungen und institutionelle Hürden, sondern auch die individuellen Ressourcen, Strategien und Kompetenzen der Betroffenen, mit deren Hilfe sie die Anforderungen des Hochschulstudiums bewältigen.
Besonderes Augenmerk wird auf die Erfahrungen der Studierenden selbst gelegt, deren Perspektiven als Ausgangspunkt für die Diskussion möglicher Verbesserungen und Handlungsoptionen dienen. Der Beitrag lädt somit dazu ein, bestehende Maßnahmen zu reflektieren, weiterzuentwickeln sowie neue zu konzeptualisieren, um schließlich zu einer inklusiven Hochschulgemeinschaft beizutragen, an der alle Menschen gleichberechtigt partizipieren können. Deutlich wird vor allem, wie essenziell unterstützende Erfahrungen für den Zugang zur akademischen Bildung und das Ausschöpfen von Chancen sind. Bildung ist nicht nur ein zentraler Schlüssel für die Inklusion, sie ist auch ein grundlegendes Menschenrecht.
Victoria Stein wurde 1999 in Freilassing geboren. Sie studierte Pädagogik an der Universität Salzburg (BA) und Bildungswissenschaft an der Universität Wien (MA). Ihr besonderes Interesse gilt bildungsbezogenen Fragestellungen, insbesondere im Hinblick auf Chancengerechtigkeit und Teilhabe. Der Wunsch, Bildungsprozesse kritisch zu hinterfragen und weiterzuentwickeln prägt ihren akademischen Weg.