In einer vergleichenden Interventionsstudie wurde anhand einer exemplarisch konzipierten Unterrichtsreihe mit N = 464 Lernenden aus 20 Klassen der Sekundarstufe I untersucht, wie sich der Disaggregate-Instruction-Ansatz auf den Erwerb von fachlichen und kommunikativen Kompetenzen auswirkt. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei Schüler:innen, deren bildungssprachliche Kompetenzen verhältnismäßig niedrig sind.
Die Ergebnisse zeigen, dass Lernende durch eine entkoppelte Vermittlung von Fachinhalten und korrespondierender Fachterminologie neue Konzepte vor allem dann besser erwerben, wenn sie über geringe bildungssprachliche Kompetenzen verfügen. Damit liefert die Dissertation Impulse für eine gerechtere und lernförderliche Gestaltung von Chemieunterricht in zunehmend heterogenen Klassenzimmern. So kann es in sprachlich schwächeren Lerngruppen sinnvoll sein, bei der Einführung naturwissenschaftlicher Konzepte neue Fachtermini zunächst auszuklammern.
Seine Forschung verbindet inhaltliche Perspektiven wie Socioscientific Issues (SSI) und Nature of Science (NOS) mit metakognitiven und entscheidungspsychologischen Ansätzen. Damit trägt sie sowohl zur systematischen Verankerung Kritischen Denkens in der Lehrer*innenbildung als auch zur Weiterentwicklung von Forschung, Hochschullehre und curricularer Innovation bei.
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