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Kritisches Denken in der Chemielehrer*innenbildung. Eine konzeptionell-empirische Studie zur Integration und Operationalisierung, Reihe: Studien zum Physik- und Chemielernen, Bd. 391

Luc Broder Albrecht

ISBN 978-3-8325-5970-0
481 Seiten, Erscheinungsjahr: 2025
Preis: 57.00 €
Dass Lernenden im Chemieunterricht häufig die sprachlichen Mittel fehlen, um komplexe Inhalte zu erfassen und wiederzugeben, stellt eine Herausforderung heutiger Schulbildung dar. In der vorliegenden Arbeit wird der Disaggregate-Instruction-Ansatz empirisch untersucht. Ziel des Ansatzes ist es, fachbezogene Kompetenzen von Schüler:innen dadurch zu fördern, dass Fachinhalte und Fachsprache zunächst getrennt voneinander vermittelt werden.

In einer vergleichenden Interventionsstudie wurde anhand einer exemplarisch konzipierten Unterrichtsreihe mit N = 464 Lernenden aus 20 Klassen der Sekundarstufe I untersucht, wie sich der Disaggregate-Instruction-Ansatz auf den Erwerb von fachlichen und kommunikativen Kompetenzen auswirkt. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei Schüler:innen, deren bildungssprachliche Kompetenzen verhältnismäßig niedrig sind.

Die Ergebnisse zeigen, dass Lernende durch eine entkoppelte Vermittlung von Fachinhalten und korrespondierender Fachterminologie neue Konzepte vor allem dann besser erwerben, wenn sie über geringe bildungssprachliche Kompetenzen verfügen. Damit liefert die Dissertation Impulse für eine gerechtere und lernförderliche Gestaltung von Chemieunterricht in zunehmend heterogenen Klassenzimmern. So kann es in sprachlich schwächeren Lerngruppen sinnvoll sein, bei der Einführung naturwissenschaftlicher Konzepte neue Fachtermini zunächst auszuklammern.

Luc B. Albrecht studierte Biologie und Chemie für das Gymnasiallehramt an der Universität zu Köln und promovierte anschließend im Fachbereich Chemiedidaktik. In seiner Dissertation entwickelte er theoretische Modelle und empirische Verfahren zur Definition, Operationalisierung und Förderung des Kritischen Denkens in der Lehrer*innenbildung und im naturwissenschaftlichen Unterricht. Er beschäftigt sich insbesondere mit Denk- und Bewertungsprozessen sowie deren Bedeutung in fachdidaktischen Kontexten.

Seine Forschung verbindet inhaltliche Perspektiven wie Socioscientific Issues (SSI) und Nature of Science (NOS) mit metakognitiven und entscheidungspsychologischen Ansätzen. Damit trägt sie sowohl zur systematischen Verankerung Kritischen Denkens in der Lehrer*innenbildung als auch zur Weiterentwicklung von Forschung, Hochschullehre und curricularer Innovation bei.

Keywords:
  • Kritisches Denken
  • Socioscientific Issues
  • Chemiedidaktik
  • Nature of Science
  • Dual-Process Theory

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