Diese Fragen werden in der vorliegenden Dissertation anhand einer Langzeitstudie untersucht, in welcher etwa 60 Grundschulkinder über drei Jahre hinweg aufgenommen wurden. Durch verschiedene Hörexprimente wurden ihre Stimmen akustisch analysiert und mit Urteilen zur Geschlechtswahrnehmung verknüpft. Dabei konnte gezeigt werden, welche stimmlichen Merkmale zu der Einschätzung einer Kinderstimme als maskulin, feminin oder ambivalent führen. Des Weiteren wurde evaluiert, welchen Einfluss das Geschlechterrollenselbstkonzept der Kinder auf akustische und perzeptuelle Geschlechtsmerkmale hat. Schlussendlich wurde ermittelt, wie sich die Zusammenhänge zwischen Akustik, Perzeption und Geschlechterrollenselbstkonzept im Verlauf der Kindheit entwickeln.
In dieser Arbeit wird die gesellschaftliche Debatte über die Konstruktion von Geschlecht und Geschlechterrollen aufgegriffen und um den Blick auf die kindliche Stimme erweitert. Damit trägt sie wesentlich zum Verständnis physiologischer und linguistischer Entwicklungsprozesse bei und bietet zugleich praxisnahe Anknüpfungspunkte — etwa für die Sprechtherapie bei Geschlechtsdysphorie oder die forensische Phonetik.
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