Diese Frage wird anhand der Beziehungen von Deutschem Reich und Bundesrepublik mit drei Ländern des globalen Südens analysiert — nämlich China/Taiwan, Iran und Südafrika. Gezeigt wird, dass es zwar einen Bruch mit dem imperialen Größenwahn, dem Rassismus und den Kolonialphantasien des NS-Systems gegeben hat. Nachwirkungen der früher verfolgten Politiken lassen sich jedoch auch zeigen. So gab es zeitweilig eine geheime Ausbildungshilfe für das taiwanesische Militär. Außerdem wurde gegenüber der Apartheidpolitik der Südafrikanischen Union, die ein ausgesprochen rassistisches Projekt verfolgte, anfangs eine begünstigende Position bezogen, die im Grunde auf indirekte Unterstützung des Apartheidregimes hinauslief. Schließlich wurde im Iran v.a. ab dem Beginn der 1960er Jahre das Kaiserlich-Iranische Arsenal mit deutscher Hilfestellung ausgebaut. Dort wurden die Hauptschützenwaffen der Bundeswehr in Lizenz nachgebaut. Eingesetzt wurden diese Waffen dann v.a. im Krieg Irak-Iran zwischen 1980-1988.
Diese Beispiele zeigen, dass es trotz eines Bruchs mit dem imperialen Größenwahn des Nationalsozialismus auch Nachwirkungen gegeben hat, die in diesem Band der Serie intensiver anhand von Originaldokumenten und weiterer Ausarbeitungen vorgestellt werden.
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